Tenetiše – Dolenjske Toplice – Vinica – Vrela Mreznice – Selište Dreznićko

19. August

Nachdem wir gestern bei dem Volksfest zuhören durften, waren wir am Morgen sogar zum Frühstück eingeladen. Es kamen wieder einige Gäste aus dem Dorf und das Buffet war reich gedeckt mit Kaffee, Omlett, Eierkuchen, Keksen, Käse, Wurst, Marmelade, Honig und „Brot“.
Wir haben auch erfahren, dass das Fest für einen Besucher war, der durch die Welt zieht, um dort die Kulturen und insbesondere die Trachten zu dokumentieren (Geofolk). Bei der Abreise haben wir auch einen Stopp bei der Ausstellung eingelegt und haben die riesige Sammlung bestaunt – man ahnt gar nicht, wie viele Trachten es auch in Niedersachsen oder Baden-Württemberg gibt.
Der Weg ging weiter, ein bisschen querfeldein, oft über Hügel, durch Dörfer und unter der prallen Sonne. Da ist ein Supermarkt eine willkommene Abkühlung. Und vor dem Laden hat uns ein älterer Mann mit Fanta als deutsch identifiziert und uns von einer deutsch/österreichischen Minderheit in Slowenien erzählt, den Gotscheern. Sein Opa war selbst Deutscher und in den Friedhöfen findet man wohl zahlreiche deutsche Gräber. Am liebsten hätte er uns gleich mitgenommen, um sie uns zu zeigen, aber letztendlich hat er uns einfach eine alte Karte geschenkt, auf der noch die deutschen Namen der Städte in der Gegend stehen.
Mit diesem Schatz sind wir zum nächsten Camp gerollt, neben einem Fluss in dem gefühlt mehr Fisch als Wasser war und es gab auch an diesem Abend Reis.

20. August

Kaum haben wir uns aufgerafft um Richtung Kroatien zu fahren, wurden wir auch schon angehalten und auf einen Apfelsaft aus eigener Ernte eingeladen. Der Gastgeber hat uns in seinen kühlen Weinkeller gelotst, er war selbst mal Radreisender und weiß, wie schön so eine Einladung sein kann. Erfrischt ging es dann lange bergauf, zum Glück viel im Schatten. Zu einer längeren Mittagspause lud eine ganz kleine Bank ein. Aber bis nach Vinica, der slowenischen Grenzstadt war es nicht mehr weit und dort erwartete uns nicht nur ein Eis und eine Dusche, sondern auch eine hervorragende Pizza. (Und ein Mann der mir seinen Ziegen an der Leine durch das Örtchen spazierte)

21. August

Viertel 6 aufzustehen ist mindestens eine Viertelstunde zu früh, das machen wir nicht nochmal.
Nach dem Grenzübertritt über den Fluss Kolpa/Kupa änderte sich die Landschaft zu einer, wie Papa bemerkte, sehr üppig grünen Landschaft für diesen Kalkboden. Wir fuhren kleine Landstraßen durch die dichten Wälder und einfachen Bauerndörfer. Wir waren extra halb 6 aufgestanden, um der Hitze für eine Weile zu entkommen, aber sie holte uns schon am Vormittag ein. In Tounj kauften wir in dem einzigen Supermarkt der Umgebung ein, hielten aber nicht lang, denn es wird immer heißer gegen Nachmittag.
Der Campingplatz, den wir bei OsmAnd rausgesucht hatten entpuppte sich als riesiges Festivalgelände und das letzte Festival (Mo:Dem) lag auch nicht lange zurück, trotzdem war es menschenleer und etwas unheimlich. Die Bühnen waren geschmückt mit psychodelischen Statuen, es gab sehr viel Toiletten, Duschen, Bars, Kinos, Erste Hilfe Stationen und alles war aus Holz gebaut und lag in einem schönen Tal mit glasklarem Fluss. Wir klauten ein wenig Strom und Wasser von dort, aber zum Schlafen war es uns nicht versteckt genug. Beim Rausgehen sahen wir dann auch ein paar Menschen die ankamen und das Tor war zugesperrt, so dass wir durch eine Lücke im Zaun schlüpfen mussten.
Auf der anderen Flussseite bauten wir die Zelte auf, gingen kurz ins eiskalte Wasser und konnten beim Kochen Eisvögel beobachten.

22. August

Die Sonne war noch nicht über die Hügelkuppe gestiegen, da waren wir schon auf den Rädern, fanden einen kleinen Honigverkauf am Straßenrand, sogar noch mit Biene im Honigglas. In Slunj gabs dann Kaffee, bevor wir über ein paar Schleichwege durch den Wald radelten, was mal einfacher, aber oft eher schwierig ging. Also wechselten wir auf die Straße, allerdings machten uns die Autos und LKWs hier ziemlich zu schaffen. Der Campingplatz war dann die Rettung nach dem Stress. Von hier bewegten wir uns dann auch nicht mehr weg, außer für einen kalten Kaffee nebenan. Wir planten auch unseren Besuch bei den Plitvicer Seen, für die es scheinbar Eintrittskarten benötigt und von denen gibt es nur begrenzt viele. Wir mussten also welche kaufen, mit denen man zwischen 7 bis 8 am entlegeneren Eingang reinkommt. Das heißt dann wohl um 6 aufstehen, denn der Weg dorthin ist bergauf. Die Zelte bauten wir am Abend wieder ab und schliefen auf überdachten Matratzen am Picknickhaus, damit wir schneller los kommen.

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